Wahlplakate: Reizüberflutung in Rodgau

40 Jahre gute Erfahrungen mit alternativen Methoden

Der Wahlkampf ist in ganz Hessen, im Kreis Offenbach und auch in der Stadt Rodgau in die heiße Phase übergegangen. Überall sieht man die Wahlplakate, die an Laternenmasten, Verkehrsschilder und auch an Bäumen befestigt wurden. Da spielt es keine Rolle, von welcher politischen Klientel, die Plakate angebracht wurden. Wir, die Freien Wähler Rodgau wollen uns da nicht herausnehmen. Auch wir werben für unsere Politik für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rodgau und den Kreistag des Kreises Offenbach.
Aber bevor die Plakatierung stattfinden konnte, musste das Ordnungsamt sein OK unter bestimmten Auflagen geben und das ist auch richtig so.

Es können durch die einzelnen Gruppierungen, die zur Wahl antreten 150 Plakate in Rodgau gestellt werden. Dazu kommen noch weitere 150 Plakate pro Gruppierung, die für den Kreistag des Kreis Offenbach werben. Sollte sich eine Jugendorganisation der größeren Parteien auch noch aufgefordert fühlen, Werbung zu machen, sind weitere 150 Plakate pro Jugendorganisation möglich. Summa sumarum reden wir hier von etwa 3.000 Plakaten. Die Vielzahl der Plakate erzeugt eine ausgeprägte Reizüberflutung und die Freien Wähler Rodgau stellen sich die Frage, ob das alles noch Sinn macht.  

Zusätzlich werden mit Großraumplakaten, sogenannte Wesselmänner, auch noch an verschiedenen Stellen von Rodgau geworben.

Wenn man überlegt, dass die heutige Plakatproduktion im überwiegenden Teil aus Kunststoff-Stegplatten besteht, ist es nicht verwunderlich, wenn die Freien Wähler Rodgau die Frage nach dem Umweltschutz und den Verbrauch von Ressourcen stellen. Zum einen wird die Kunststoffplatte, ein Ölprodukt, produziert, die dann mit den Vorgaben der einzelnen Gruppierungen bedruckt werden. Nach der Wahl werden die nicht mehr benötigten Platten entsorgt, denn nichts ist übriger als ein Wahlplakat nach der Wahl. Die dazu benötigt Energie, könnte sinnvoller einsetzt werden.

Es geht aber auch anders:

Als lobendes Beispiel und weil es in der Nähe ist, möchten wir als Freie Wähler Rodgau die beiden Kommunen Langen und Egelsbach nennen. Diese Beiden haben schon seit 1981 dieses ungezügelte Plakatieren dadurch vermieden, dass sie für die zur Wahl stehenden Gruppierungen Plakatwände zur Verfügung stellen. 40 Jahre gute Erfahrungen.

In Langen sind es 12 Standorte, in Egelsbach 7 Standorte, die mit Tafeln versehen sind. Hier werden, selbstverständlich auch auf Antrag, den Parteien und Wählergruppen Plätze an diesen Standorten zugewiesen, wo Plakate an diesen Wänden angebracht werden können. Das funktioniert schon seit vielen Jahren sehr gut und macht der Demokratie keinen Abbruch. Auch bei den vergangenen Wahlen war in den betreffenden Kommunen die Wahlbeteiligung genauso groß wie in anderen Städten des Kreises Offenbach.

Die Freien Wähler Rodgau sind der Ansicht, dass sich alle politischen Kräfte in Rodgau in einem gemeinsamen, am besten einstimmigen, Beschluss der zukünftigen Stadtverordnetenversammlung dazu entscheiden sollten, für kommende Wahlen auch dem Beispiel der Kommunen Langen und Egelsbach zu folgen. Dies wäre ein großer Erfolg nicht nur für den Umwelt- und den Ressourcenschutz sondern auch für die Glaubwürdigkeit von Wahlaussagen zum Thema Umwelt.